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Pokal-Aus auf der Alm: Werder verliert spät 0:1 – Young schockt Bremen
Grün-weiße Grüße, liebe Werder-Familie – heute allerdings mit einem schweren Herzen.
Es ist passiert: Werder Bremen scheidet schon in der 1. Runde des DFB-Pokals 2025/26 aus. Auf der legendären Bielefelder Alm setzte es eine 0:1-Niederlage gegen Arminia Bielefeld, entschieden in allerletzter Minute. Der Torschütze: Isaiah Young, der in der Nachspielzeit (90.+3) eiskalt vollendete. Für Arminia war es der nächste große Pokalabend – für Werder ein bitteres Déjà-vu, nachdem man bereits im vergangenen Jahr gegen die Ostwestfalen gescheitert war.
Der Spielverlauf: Vielversprechender Beginn, bittere Wende
Die Partie begann für Werder eigentlich ordentlich. Trainer Horst Steffen, der sein erstes Pflichtspiel an der Seitenlinie coachte, setzte auf eine mutige Aufstellung mit viel Tempo auf den Außenbahnen. Und tatsächlich: In der Anfangsphase kam Werder zu guten Gelegenheiten. Marco Grüll hatte nach 14 Minuten die Führung auf dem Fuß, schoss aus spitzem Winkel aber knapp vorbei. Kurz darauf setzte Felix Agu einen Ball am langen Pfosten neben das Tor – zwei Szenen, die im Nachhinein noch schwerer wiegen sollten.
Mit zunehmender Spielzeit kam auch Bielefeld besser in die Partie. Die Arminia, getragen von über 27.000 Zuschauern, attackierte früher und setzte auf Umschaltsituationen. Besonders über die Flügel wurde es immer wieder gefährlich. Doch vor der Pause hielt Werder dagegen, ohne jedoch die Kontrolle dauerhaft zu behaupten. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.
Die Schlüssel-Szene: Gelb-Rot für Bittencourt
Die zweite Halbzeit brachte dann den Bruch im Spiel. Leonardo Bittencourt sah innerhalb weniger Minuten zwei Gelbe Karten und musste in der 54. Minute vom Platz. Gelb-Rot, und plötzlich stand Werder über eine halbe Stunde in Unterzahl da. Ab diesem Moment kippte die Partie.
Bielefeld nutzte die Überzahl clever. Immer wieder drängten die Arminen auf die Führung, während Werder zunehmend defensiver agierte und kaum noch für Entlastung sorgte. Zwar verteidigten Stark, Friedl & Co. lange leidenschaftlich, aber die Wege nach vorne wurden immer kürzer. Spieler wie Njinmah und Mbangula hingen in der Luft, weil es an präzisem Umschaltspiel fehlte.
Das entscheidende Tor: Young trifft in der Nachspielzeit
Als vieles schon nach Verlängerung aussah, kam die kalte Dusche: In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte sich der eingewechselte Benjamin Boakye auf rechts durch, legte den Ball in den Strafraum – dort lauerte Isaiah Young. Völlig frei schob er zum 1:0 ein, Zetterer war chancenlos. Jubel auf der Alm, Entsetzen im Bremer Block. Wieder war es ein später Gegentreffer, wieder war es die Arminia, die Werder aus dem Pokal warf.
Analyse: Warum scheidet Werder aus?
Die Niederlage hat mehrere Gründe:
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Chancenverwertung – Die frühen Möglichkeiten von Grüll und Agu hätten Werder in Führung bringen können. Wer solche Chancen im Pokal liegen lässt, wird oft bestraft.
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Platzverweis – Bittencourts Gelb-Rote Karte brachte die Mannschaft aus dem Rhythmus. In Unterzahl war Bremen nicht mehr in der Lage, den Ball laufen zu lassen oder für Gefahr zu sorgen.
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Fehlende Ruhe am Ball – Nach dem Platzverweis gab es kaum mehr klare Aktionen. Lange Bälle verpufften, das Zentrum war verwaist.
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Gegnerische Leidenschaft – Bielefeld spielte mit Herz, Mut und dem berühmten Pokal-Gen. In der Nachspielzeit glaubten die Ostwestfalen weiter an den Sieg – und bekamen die Belohnung.
Spieler im Fokus
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Michael Zetterer: Hielt Werder mit starken Paraden lange im Spiel, war beim 0:1 machtlos.
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Felix Agu: Offensiv aktiv, defensiv mit Problemen. Hätte das 1:0 machen müssen.
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Leonardo Bittencourt: Seine Gelb-Rote Karte war der Knackpunkt – als Routinier darf er sich so nicht verhalten.
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Isaiah Young (Arminia): Joker, Matchwinner, Pokalheld – sein Tor entschied das Spiel.
Stimmen zum Spiel
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Horst Steffen: „Wir haben es verpasst, unsere Chancen zu nutzen. Nach dem Platzverweis war es ein ganz anderes Spiel. Das ist ein bitterer Start.“
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Arminia-Coach Michél Kniat: „Meine Mannschaft hat unglaublichen Willen gezeigt. Dass wir am Ende so belohnt werden, passt zu dieser Alm-Atmosphäre.“
Fazit: Wieder kein Pokal-Frühling für Werder
Das Aus in der 1. Runde ist ein schwerer Schlag. Statt einer kleinen Revanche gegen Bielefeld gibt es ein erneutes Trauma. Werder hat sich selbst geschlagen – durch fahrlässige Chancenverwertung und unnötige Fehler.
Für die Fans bleibt nur Frust: Wieder keine Pokal-Party, sondern lange Gesichter. Doch die Saison geht weiter. Nun muss der Fokus voll auf die Bundesliga, denn dort darf sich Werder keine ähnlichen Aussetzer erlauben.
Spieldaten
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Arminia Bielefeld – Werder Bremen 1:0 (0:0)
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Tor: Young (90.+3)
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Gelb-Rot: Bittencourt (54., Werder)
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Schiedsrichter: Robert Hartmann
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Zuschauer: ca. 27.000, SchücoArena Bielefeld
Schlusswort:
Die Alm bleibt für Werder ein Ort der Albträume. Wieder jubelt Bielefeld, wieder reist Bremen enttäuscht ab. Für uns Fans heißt das: Wunden lecken, aber weitermachen – lebenslang grün-weiß!