Saison 23/24 – 7. Spieltag

SPIELBERICHT

7. Spieltag 2023/2024
WERDER vs. Hoffenheim

Die SV Werder Bremen setzte ihre Heimmisere gegen die TSG Hoffenheim fort und verlor auch am 7. Spieltag der Bundesliga. Dabei endete das Spiel auf schmerzhafte Weise in der Nachspielzeit.

Nach zwei aufeinanderfolgenden 2:4-Niederlagen gegen die Aufsteiger Heidenheim und Darmstadt organisierten die Fans an diesem Spieltag einen Fanmarsch zum Weserstadion, um die Mannschaft in ihrer schwierigen Phase zu unterstützen und zu motivieren.

Dieses Unterfangen erwies sich jedoch als wenig erfolgreich. Auf dem Spielfeld sah sich das Team von Trainer Ole Werner, das nach der Niederlage in Darmstadt gleich auf fünf Positionen umgestellt wurde (Rapp, Kapitän Friedl, Jung, der Sommerneuzugang Keita mit seinem ersten Startelfeinsatz und Njinmah ersetzten Groß, Pieper, Deman, Stage und Borré), dennoch einem energielosen Eindruck gegenüber. Zwar starteten sie ordentlich in die Partie und Njinmah verfehlte knapp das Ziel (3. Minute), aber die Gäste aus Hoffenheim übernahmen bald die Kontrolle.

Die TSG Hoffenheim, unter der Leitung von Trainer Pellegrino Matarazzo, der im Vergleich zur unglücklichen 1:3-Niederlage gegen den BVB auf den verletzten Kramaric verzichten musste und Bebou für Weghorst und Kaderabek auf die Bank setzte, ging bereits in der 8. Minute in Führung. Dieser Treffer kam jedoch auch durch Unterstützung der Gastgeber zustande. Nach einem einfachen Pass von Ex-Bremer Vogt konnte Prömel den Ball aufnehmen und Beier freispielen. Beier, der erst 20 Jahre alt war und nach einer Leihe zu Hannover 96 im Sommer zurückkehrte, schoss trocken zum 1:0 ein. Das war bereits sein fünftes Saisontor.

Obwohl Werder die passende Antwort parat hatte, als Schmid nach einer starken Kombination über Weiser und Ducksch erfolgreich zum 1:1 traf (17.), reichte dies nicht aus. Die Hoffenheimer konnten in der 26. und 29. Minute erneut in Führung gehen. Rapp hatte zunächst gerade noch gegen Beier retten können, bevor Prömel nach einem Vorstoß ohne Widerstand das 2:1 erzielte.

Die Sinsheimer verließen sich auf ihr sicheres Passspiel, die Spielkontrolle und schienen den besseren Plan im Spiel zu haben. Stürmer Weghorst erwies sich als äußerst effektiv im Ballbesitz und konnte fast nie von Gegenspielern wie Veljkovic abgehalten werden. Die Gastgeber konnten einfach nicht genug Gegenwehr leisten, selbst Hoffnungsträger Keita konnte nur wenige Aktionen verbuchen. Schmid, der lebhaft agierte, wurde zudem in aussichtsreicher Position abgeblockt (45.+1).

Es war klar, dass das Duell zwischen diesen beiden Teams nicht 0:0 enden würde. Seit dem ersten Aufeinandertreffen im deutschen Oberhaus im Jahr 2008 hatte es nur ein Unentschieden gegeben. Und seit zehn Jahren hatte Werder Bremen kein Heimspiel gegen Hoffenheim mehr gewonnen.

Dieses Mal sollte sich das nicht ändern, obwohl die Heimmannschaft vorgetrieben von ihrem eigenen Publikum nie aufgab und nach vorne drängte. Ein vermeintliches 2:2 durch Njinmah nach einem langen Ball von Velkjovic und einer geschickten Verarbeitung wurde vom VAR aufgrund eines knappen Abseits nicht gegeben (52.).

Die Abwehr von Werder zeigte sich nach der Pause stärker und hatte Weghorst unter Kontrolle, sodass Hoffenheim nicht in vollem Umfang zur Entfaltung kam. Dennoch gab es eine brenzlige Situation, als Vogt sich hervorragend mit Beier und Weghorst kombinierte und allein vor Pavlenka auftauchte. Doch sein Schuss landete in den Händen des bereits liegenden Torwarts, was das 3:1 hätte bedeuten können (63.).

Die Gastgeber suchten bis zum Schluss nach dem Ausgleich, aber ihnen fehlte die letzte Konsequenz. Stage schoss vorbei (68.), Weiser scheiterte (70.), Schmid verfehlte (73.), und Ducksch zielte zu hoch (75.). Hoffenheim hatte jedoch ebenfalls die Möglichkeit, die Vorentscheidung herbeizuführen, aber Beier (79.), Grillitsch (80.) und der Joker Bebou (83.) verpassten. In der Nachspielzeit wurde es dann dramatisch: Zuerst erzielte Stage mit einem fantastischen Distanzschuss unter die Latte das verdiente 2:2 (90.+1), doch kurz darauf traf der Hoffenheimer Joker

Bülter mit einem beeindruckenden Fernschuss zum 3:2 (90.+2), der das Weserstadion, das zuvor noch begeistert gefeiert hatte, zum Verstummen brachte.

Nach diesem Nackenschlag konnte sich Werder Bremen nicht mehr erholen und wartet nun seit fast zehn Jahren auf einen Heimsieg gegen Hoffenheim. Mit mageren sechs Punkten blieb das Team am Tabellenende stecken. Die TSG Hoffenheim gewann hingegen erstmals in der Bundesliga-Vereinsgeschichte vier Auswärtsspiele in Folge. Nach der Länderspielpause gastiert Werder Bremen in knapp zwei Wochen beim BVB (20. Oktober, 20.30 Uhr).